Ob die Hochzeit eurer Eltern auf Videokasette oder Kinderbilder eurer Großeltern – Alte Erinnerungen haben einen besonderen Platz in unseren Herzen.
Fast jeder hat alte Fotos, Dias und Filme, auf denen etwas Besonderes zu sehen ist. Oder noch besser: Die Oma hat dir eine Kassette in die Hand gedrückt und meint, du darfst dir diese Erinnerung aus ihrem Leben gerne mal ansehen. Gibt es etwas spannenderes, als sich die alten Zeiten der eigenen Familie anzusehen? Nur blöd, wenn man die Filme nirgends mehr abspielen kann.
Das Lieblingslied auf der Schallplatte und der erste Liebesurlaub auf der Videokasette – Doch zeitgemäß sind die Aufnahmen schon lange nicht mehr. Wie können wir diese wertvollen Erinnerung digitalisieren, damit sie nicht in Vergessenheit geraten?
Ob Fotos Dias oder Schallplatten: Wir haben euch die passenden Lösungen gesammelt!
Die Bänder der Super-8-Filme halten nicht ewig. Damit die Erinnerungen nicht verloren gehen, können die Filme entwerder selbst digitalisieren werden oder man lässt sie von Anbietern digitalisieren.
Um die Filme selbst zu digitalisieren, sind drei gängige Verfahren möglich.
Die einfachste Methode ist die Leinwand-Verfahren. Hier wird der Film einfach von der Leinwand abfilmt. Damit dies gelingt, braucht man einen acht Millimeter Projektor und eine DV-Kamera. Die Kamera sollte auf einem Stativ befestigt sein und in der möglichst gleichen Ausrichtung wie der Projektor stehen. Diese Methode ist dann geeignet, wenn die Digitaliserung schnell erfolgen soll. Dabei darf man allerdings keinen hohen Wert auf die Qualität legen. Das liegt sowohl an der Krümmung der Leinwand, als auch an den Falten, die auf dieser meist unvermeidbar sind.
Das Glas-Screen-Verfahren ist eine weitere Möglichkeit, seine Daten zu digitaliseren. Auch hier wird der Film abgefilmt, allerdings wird hier das Bild über einen Oberflächenspiegel projiziert.
Eine weitere Variante ist das direkte Scannen der Filmstreifen mit modernen Durchlichtscannern. Für eine saubere Verarbeitung werden diese abschnittsweise eingescannt. Dieses Verfahren ist besonders dann gut geeignet, wenn zum Beispiel die Perforation der Spule defekt ist und somit ein abspielen auf normalem Wege nicht mehr möglich wäre.
Um ein ideales Ergebnis zu erhalten, kann eine Digitalisierung am besten mit einer DV-Kamera sowie einem leistungsstarken PC durchgeführt werden.
Der Videorecorder und der PC oder Laptop müssen mit einem sogenannten „Wandler“ verbunden werden, der aus dem analogen ein digitales Signal macht. Diese gibt es auch unter dem Namen Digitizer oder Video Grabber für 20 – 80 Euro. Die Kassette muss in den Digitizer einlegt, der Startknopf gedrückt werden und dann heißt es warten! Die Filme müssen einmal komplett durchlaufen, damit sie digital aufgenommen werden können.
Auch in manchen Bücherein gibt es die Möglichkeit, VHS-Filme zu digitaliseren. Alternativ gibt es eine Reihe von gewerblichen Anbietern, die einem die Arbeit abnehmen.
Fotos zu digitaliseren, ist gar nicht so schwer. Wer einen Scanner und einen PC zuhause hat, kann die alten Fotos in den Scanner legen und anschließend auf dem PC speichern.Hier kann es auch gleich nach Bedarf bearbeitet werden.
Eine weitere Möglichkeit ist das Foto mit dem Smartphone oder einer Kamera abzufotografieren. Hierzu muss man auf die richtigen Lichtverhältnisse achten und eine ruhige Hand bewahren. Es gibt auf dem Smartphone auch verschiedene Apps, die für eine automatische Belichtung sorgen. Wenn man das Foto gleich mit dem Handy abfotografiert, kann man es gleich zuschneiden und bearbeiten.
Alternativ kann man auch bei einem Fotografen nachfragen, ob er die alten Erinnerungen für einen digitalisiert.
Das waren noch Zeiten, als man das Konzert seines Lieblingssänger noch auf Kassetten gleich vor Ort aufgenommen hat. Aber auch Hörspiele auf Kassetten waren sehr beliebt. Mit einem alten Kassettenspieler und einem normalen PC oder Mac sowie einem Verbindungskabel kann man seine Schätze ohne Qualitätsverluste hinüber in die Neuzeit retten.
Ein Kassettenrekorder kann über einen Adapter mit dem Computer verbunden werden. Um den Inhalt aufzunehmen, gibt es verschiedene Programme, mit denen die Aufnahme auch gleich bearbeitet werden kann.
Noch einfacher geht das Digitaliseren mit einem USB-Kassetten-Spieler, den man direkt mit dem PC verbindet und so die Tapes direkt rüberziehen kann. In manchen Stadtbibliotheken wird Ausrüstung zum Digitalisieren eigener Medien angeboten.
Um Dias oder Negative zu digitalisieren, gibt es spezielle Diascanner. Der Kauf eines solchen Gerätes lohnt sich aber nur dann, wenn man mehrere Bilder digitalisieren möchte. Und Zeit wird für diesen Aufwand auch benötigt.
Alternativ bieten manche Fotogeschäfte und überregionale Digitalisierer diesen Service an. Einfach Dias abgeben und später die Originale plus digitaler Datei abholen oder schicken lassen. Aber auch dieser Weg kann teuer werden.
Aktuelle Kamera haben eine so hohe Auflösung, dass man die analogen Bilder auch einfach abfotografieren kann. Um selbst kontrastreichen Dias gerecht zu werden, reichen moderne Sensoren meist aus. Zum Digitalisieren eines Dias mit einer Digitalkamera braucht man ein Objektiv, das ein Kleinbild formatfüllend abbildet, ein Halter für das Dia sowie eine Lichtquelle, die es gleichmäßig ausleuchtet.
Euch fällt es besonders schwer, sich von der Lieblings-Schallplatte zu trennen? Kein Problem: Auch Schallplatten können digitalisiert werden!
Der Plattenspieler kann entweder über einen Adapter oder – falls vorhanden – mit einer USB-Schnittstelle mit dem Laptop oder PC verbunden werden. Zum Aufnehmen und Bearbeiten gibt es kostenlose Programme, wie zum Beispiel Audacity. Da die Schallplatte in der Originalzeit kopiert wird, erfordert das ein wenig Geduld.
Auch hier werden in einigen Bibliotheken Möglichkeiten geboten, die eigenen Medien zu digitalisieren. Professionelle Dienstleister können für das nötige Kleingeld die Lieblingsplatte ebenfalls digitalisieren.