Der Schlaumeier sagt euch, ob sich die Erde im Herbst schneller dreht

Benita aus Ulm schreibt: Hallo Marcus, stimmt es eigentlich, dass sich im Herbst die Erde schneller dreht?

DIE ERKLÄRUNG VOM SCHLAUMEIER

Das ist richtig und hängt mit den herunterfallenden Blättern im Herbst zusammen.

Bei der Erklärung hilft der sogenannte Drehimpulserhaltungssatz. Die Rotation funktioniert so ähnlich wie eine Eiskunstläuferin beim Pirouetten drehen. Wenn sie sich auf dem Eis dreht und dann die Arme an den Körper – also zur Drehachse – heranzieht, so wird die Drehung schneller. Mehr Masse an der Drehachse bedeutet also schnellere Drehung.

Das gleiche Prinzip gilt im Herbst auf der Erde, wenn die Blätter auf den Boden fallen. Wobei, man könnte ja sagen: Wenn es bei uns Herbst ist, dann ist doch auf der Südhalbkugel der Erde Frühling, und dort treiben in den Bäumen doch die Säfte nach oben, also gibt es neue Blätter. Das ist korrekt, allerdings gibt‘s auf der Nordhalbkugel deutlich mehr Landmasse und insgesamt viel mehr Wälder als auf der südlichen Hälfte unseres Planeten. Der Nettoeffekt ist also, dass im Winter mehr Masse am Erdboden konzentriert ist und sich deshalb die Erde ein wenig schneller dreht, genauer gesagt sind die Tage knapp eine tausendstel Sekunde kürzer als im Sommer.