Patricia aus Ulm schreibt: Hallo Marcus, meine Schwester war neulich wieder mit ihrem sieben Monate alten Sohn bei uns zu Besuch. Bisher hat er sich immer gefreut und gelacht, wenn er mich gesehen hat. Aber letztes Mal war’s genau das Gegenteil. Ich habe gehört, dass man so ein Verhalten „Fremdeln“ nennt. Woher kommt das eigentlich?
DIE ERKLÄRUNG VOM SCHLAUMEIER
Fremdeln ist in der Entwicklung eines Kindes ein völlig normaler Schritt und beginnt ca. mit dem achten Monat. Davor hat das Baby nicht weiter darüber nachgedacht, ob es jemanden schon länger kennt oder nicht. Die wichtigste Bezugsperson war bis dahin die Mutter und wenn neben dem Gesicht noch jemand anderes aufgetaucht ist, war es völlig in Ordnung. Mit sieben oder acht Monaten schauen die lieben Kleinen dann aber genauer hin und die Gesichter werden mit dem der Mutter verglichen. Dann kommt die Erkenntnis: „Oh, den kenn ich ja gar nicht!“ und das Geschrei geht los, weil das Baby dann Angst bekommt.
Jetzt wird nämlich zwischen Vertrautem und Fremdem unterscheiden und das blinde Vertrauen wechselt zu einem gesunden Misstrauen gegenüber Neuem. Also, alles gut, wenn der Kleine mal schreit. Und mit ca. 15 Monaten ist der Spuk dann ja auch wieder so gut wie vorbei.
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Der Schlaumeier sagt euch, warum Kinder „fremdeln“ Jana Vaas