Romina fragt: Warum nennt man Wegabkürzungen auch Schleichweg, obwohl Schleichen doch deutlich langsamer ist, als normal zu gehen oder fahren?
DIE ERKLÄRUNG VOM SCHLAUMEIER
Zu schleichen ist jetzt nicht besonders schnell. Aber vielleicht soll es das ja ursprünglich auch gar nicht sein…
Schaut man nämlich auf die Herkunft des Wortes Schleichweg, so muss man auf die Jahre zwischen 1050 und 1350 schauen.
Dort heißt es im Mittelhochdeutschen: „slichen“, was so viel bedeutet wie: leise gleitend gehen oder auch „slich“, was heute mit: leise gleitender Gang übersetzt werden kann. Also genau das, was der Schleichweg auch schon im Namen hat.
Denn als sich früher die Jäger auf ihre Jagd begeben hatten, brauchten sie logischerweise einen Weg in einem Wald, auf dem sie so leise wie möglich an das Wild heranschleichen konnten, um es dann… zu erlegen. Am besten war es dann, wenn niemand sonst diesen Weg kannte – ansonsten hätte derjenige durch Störgeräusche eventuell das Wild verscheuchen können.
Wenn ihr also das nächste Mal bei einem Stau denkt, ihr könntet das ganze Chaos über einen Schleichweg umfahren, den ihr (nur ihr) kennt – dann denkt dran: besonders schnell solltet ihr dort auch nicht fahren, auch wenn er eine Wegabkürzung sein mag.
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Der Schlaumeier sagt euch, warum man Wegabkürzungen auch Schleichweg nennt Jana Vaas