Der Schlaumeier sagt euch, warum wir schlechte Laune bekommen, wenn wir hungrig sind

Tina aus Ulm schreibt: Hallo Marcus, an meiner Frau ist mir was Interessantes aufgefallen: Immer, wenn sie hungrig ist, sinkt ihre Laune in den Keller. Ich meine, sie ist ja nicht die Einzige, bei der das so ist. Aber warum bekommt man eigentlich schlechte Laune, wenn man hungrig ist?

DIE ERKLÄRUNG VOM SCHLAUMEIER

Dieses Phänomen hat auch einen schicken deutschen Namen bekommen: hangry! Das ist eine Wortkombi aus dem englischen Wort für hungrig – hungry – und wütend – angry. Anwendungsbeispiel: „Schaaatz, kannst du mich massieren, ich bin sooo verspannt…“ „Boah nee, lass mich bloß in Ruhe, ich bin hangry!“ „Häh, du heißt doch aber Klaus.“

Schuld an diesem „Hangry“-Phänomen ist der Blutzuckerspiegel. Ist der zu niedrig, fehlt unserem Körper und vor allem dem Gehirn Energie. Wir werden unkonzentriert, machen Fehler und schlussendlich auch irgendwie die Kraft, nett zu sein. Unser Körper fängt dann an, Stresshormone wie Cortisol und Adrenalin auszustoßen. Einer davon heißt Neuropeptid Y. Das ist ein Botenstoff, der uns aggressiv werden lässt. Wir bekommen dann Hunger und werden gestresst. Dazu gab’s sogar mal eine Studie. Da sollten verheiratete Paare Stecknadeln in eine Voodoo-Puppe stecken und damit die Wut zum Ausdruck bringen, die sie gegenüber ihrem oder ihrer Liebsten hatten. Das Ergebnis: je niedriger der Blutzuckerspiegel, desto stärker wurden die Puppen mit Nadeln traktiert. Darum: regelmäßig und vor allem ausgewogen essen, dann klappt es auch mit den Nerven.