Marion aus Ulm schreibt: Hallo Marcus, ich habe letztens mal Schokolade gefunden, die schon „ein paar Tage“ über dem Mindesthaltbarkeitsdatum war. Beim Auspacken habe ich dann festgestellt, dass die Schokolade mit einer weißen Schicht bedeckt war. Es war aber kein Schimmel! Nun meine Frage: Was ist das und wo kommt das her?
DIE ERKLÄRUNG VOM SCHLAUMEIER
Was für Superman Kryptonit ist, ist für die Süßwarenindustrie diese weiße Schicht – im Fachjargon „Fettreif“ genannt!
Was viele nicht wissen: Dadurch wird die Schoki allerdings nicht schlecht und kann immer noch gut gegessen werden. Der Fettreif ist nämlich nichts anderes als kristallisiertes Fett, zum Beispiel aus Kakaobutter. Das befindet sich in der Schokolade drin und kann sich, je nach Lagerung, verflüssigen. Dabei wandert es durch die Schokolade an die Oberfläche. Wobei: falsche Lagerung bedeutet in diesem Fall schwankende oder zu hohe Temperaturen. Darum ist die Industrie bemüht, die Kakaobutter bei der Herstellung abkühlen und vollständig auskristallisieren zu lassen. Dadurch wird das Fettreif-Risiko vermindert. Allerdings wird’s schwierig, wenn fetthaltige Nüsse, Mandeln oder wasserbasierte Füllungen in der Schokolade drin sind. Darum sollte Schokolade am besten bei 18 Grad gelagert werden. Bei fünf Grad ist im Prinzip die gesamte Kakaobutter fest, ab etwa 36 Grad ist hingegen alles flüssig.
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Der Schlaumeier sagt euch, was die weiße Schicht auf der Schokolade bedeutet Jana Vaas