Der Schlaumeier sagt euch, was es mit den Sprichtwörtern über Wurst auf sich hat

Marlene aus Ulm schreibt: Hallo Marcus, wie ist das eigentlich mit der Wurst? Woher kommen die Sprichwörter, wo es um die Wurst geht?

DIE ERKLÄRUNG VOM SCHLAUMEIER

Wenn es um die Wurst geht, steht etwas Wichtiges an. Allerdings kommt der Spruch nicht aus damaligen Schlachthäusern, sondern entstand auf Volksfesten. Da gab’s Wettbewerbe, wie zum Beispiel Maßkrugstemmen, Hirschgeweihhutzielweitwurf und Wurstangeln.

Dabei werden mehrere Würstchen an einer Schnur aufgehangen und etwa auf Stirnhöhe der Mitspielenden festgemacht. Die Spieler und Spielerinnen bekommen nun die Augen verbunden und müssen versuchen, ein oder mehrere Würstchen zu schnappen. Der Preis für die, die gewonnen haben war logischerweise meist eine Wurst, manchmal sogar mehrere.

Für arme Leute war das eine kostenlose und nahrhafte Mahlzeit und stellte somit einen üppigen und wichtigen Gewinn dar. Bei solcherlei Wettkämpfen ging es damals also buchstäblich um die Wurst.

 

Wenn einem „was Wurst ist“, dann ist uns was egal. Wahrscheinlich stammt das Sprichwort aus der Zeit, als Schlachter und Metzger sämtliche Fleischreste zu Wurst verarbeiteten. Alle Teile des Tieres, die nicht einzeln verkauft wurden, hat man da reingemischt. Auf die Frage, was mit den Resten der Schlachtstücke passieren sollte, lautete die Antwort also: “Ab in die Wurst damit!” Es war also relativ egal, was in die Wurst kam. Daher die synonyme Verwendung „Das ist mir Wurst“ für „Das ist mir egal“.

 

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    Der Schlaumeier sagt euch, was es mit den Sprichtwörtern über Wurst auf sich hat Jana Vaas

 

Jana Vaas

Jana Vaas

Jana unterstützt uns als Volontärin vor allem bei der Rubrik "Schlaumeier". Sie ist ein kreativer Kopf und liebt das Tanzen über alles. Wenn Sie nicht gerade in in ihren Büchern versinkt, ist sie gerne draußen in der Natur unterwegs - entweder auf dem Fahrrad oder auf dem Berg.

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