Martina aus Ulm schreibt: Ich habe des Öfteren gerne mal einen Popel in der Nase. Aber jetzt ist mir aufgefallen, dass mein Hund das nie, also wirklich nie hat. Deshalb meine Frage: Warum haben Hunde nie einen Popel in der Nase?
DIE ERKLÄRUNG VOM SCHLAUMEIER
Unser Problem: wir sind Trockennasenprimaten. Die Zugehörigkeit zu den Trockennasenprimaten spüren wir, wenn ein kleines Stück trocken gewordenes Sekret in der Nase drückt und die Atmung behindert. Dieses Hindernis wird umgangssprachlich Popel genannt und ist ein besonderes Feature der Trockennasenprimaten. Neben dem Menschen haben auch Affen mit ihnen zu kämpfen. Die meisten anderen Lebewesen kennen aber keine Popel. Wie eben auch der Hund.
In der Hundenase verirrt sich kein Popel, weil Hundenasen andere Aufgaben erfüllen als Unsere. Wir brauchen die Nase ein bisschen zum Riechen, vor allem aber zum Atmen. Anders beim Hund: Er riecht mit der Nase nicht nur wesentlich besser, sie hilft ihm auch bei der Wärmeregulierung. Wird der Hundekörper zu heiß, sodass er Wärme abgeben muss, werden bestimmte Teile der Nase stärker durchblutet; die Teile, die dem Blut Kühlung verschaffen. Das sind die Nasenschleimhaut und Schwellkörper in der Nasenscheidewand.
Weil die Hundenase also viel mehr leisten muss als Unsere, ist sie auch komplexer aufgebaut. Die Hundenase ist dadurch nicht nur gut durchblutet, sondern auch sehr feucht. Schmutz und Schleim trocknen in der Hundenase nicht an, und somit entstehen auch keine Popel. Und wenn nun doch einmal kleine Schmutzteilchen die Nasenschleimhaut beim Hund reizen? Dann gibt’s einen kurzen Nieser und gut ist.
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Der Schlaumeier sagt euch, warum Hunde keine Popel in der Nase haben Jana Vaas