Jedes Jahr an Muttertag werden von den Floristen und Blumenfachgeschäften Schnittblumen im Wert von mehreren Millionen Euro verkauft. Man könnte also meinen der Muttertag sei eine Erfindung der Blumenindustrie. Doch das stimmt nicht.
Der Ursprung des Muttertags geht weit zurück und hat einen ganz anderen Hintergrund als den überdurchschnittlichen Umsatz durch den Verkauf von Blumen. Vielmehr begann alles mit einer Predigt.
Anna Jarvis ist Initiatorin des Muttertags
Die Amerikanerin Anna Jarvis beklagte am 8. Mai 1905 den Tod ihrer geliebten Mutter. Das war der Auslöser um zu erreichen, dass alle Mütter noch zu Lebzeiten geehrt werden. So ging sie mit der Bitte zum Pfarrer eine Predigt über die Rolle der Mutter in der Gesellschaft zu halten. Und sie ging noch viel weiter: es folgten zahlreiche Briefe an einflussreiche Politiker und Geistliche. Zudem kaufte sie eine Werbeagentur, um die Botschaft unter die Menschen zu bringen. Schon 1907 wurde dann zum ersten Mal am zweiten Maisonntag, dem Todestag der Mutter von Anna Jarvis, der Muttertag gefeiert. Nach dem ersten Weltkrieg setzte sich der Tag auch auf dem europäischen Festland durch.
Auch die Blumen zum Muttertag sind eine Idee von ihr
Anna Jarvis war der Überzeugung, dass man Blumen sprechen lassen solle. Dabei sollte die Mutter eine rote Nelke erhalten, verstorbene Mütter eine weiße. Mit den Jahren sind die Geschenke zum Muttertag allerdings immer teurer geworden, da die Wirtschaft den Wert des Muttertags erkannt hat. So werden heute nicht mehr nur Blumen zum Muttertag verschenkt, sondern auch Dinge wie Parfüm, Schmuck oder Kleidung.
Die Frau, die den Muttertag mit aller Kraft durchsetzen konnte wurde selbst nie Mutter und starb 1948 in einem Altenheim in Philadelphia. Die Kosten dafür trugen genau die, die am meisten vom Muttertag profitieren: die Blumenhändler.