Mobile Schlagzeugschule
Foto: Privat/Ferdinand Mauser

Schlagzeugunterricht? Jetzt auch mobil!

Ferdinand Mauser kommt aus Hemmendorf bei Rottenburg und hat die erste mobile Schlagzeugschule in Deutschland gegründet. Er hat einen alten Rettungswagen umgebaut und fährt von Montag bis Samstag rund um die Uhr zu seinen Schülern. Entweder direkt nach Hause vor die Garage, an den Supermarktplatz oder vors Büro. Aktuell ist er noch im Landkreis Tübingen unterwegs, doch die Nachfrage ist so groß, dass er schon bald auch in Richtung Pforzheim, Calw und Karlsruhe unterwegs sein wird.

Rettungswagen mit elektrischem Schlagzeug

Der 31-jährige Ferdi hat bereits mit fünf Jahren angefangen auf Eimern und Töpfen zu schlagen. Bis heute ist das Schlagzeugspielen seine Leidenschaft geblieben. Darum hat er 2017 eine Mobile Schlagzeugschule gegründet. „Ich hatte in einer Mietwohnung gewohnt und wenn man da Schlagzeug spielt, ist das sehr laut. Ich hab eine Lösung gesucht, um spielen zu können, ohne immer die Nachbarn zu stören.“ Daraufhin hat er sich einen alten Rettungswagen gekauft. „Der Vorteil vom RTW ist, dass er gut gepflegt und gewartet ist. Er hat viel Platz und schon Steckdosen.“ Der RTW ist ausgebaut und klimatisiert. Im Inneren steht ein elektrisches Schlagzeug, eine kleine Nebelmaschine und eine Lichtanlage. Damit sind dann sogar kleine Konzerte möglich.

Foto: Privat/Ferdinand Mauser

Erweiterung in weitere Landkreise geplant

Momentan ist Ferdi hauptsächlich im Landkreis Tübingen unterwegs. Doch er möchte expandieren. „Die Mobile Schlagzeugschule habe ich patentiert, die gibt es so nur einmal in Deutschland. Eine Erweiterung wäre daher schon interessant. Möglich wären andere Landkreise, wie Karlsruhe, Calw, Freudenstadt oder Pforzheim.“ Auf die Idee, den Radius zu vergrößern, ist Ferdi aber gar nicht alleine gekommen. „Ich hatte mal Besuch von Johannes B. Kerner. Der fand das so eine gute Idee, dass er mir geraten hat, das auszubauen.“ Wegen Corona muss die Expansion in unsere Region aber noch ein bisschen waren. Geplant ist es, dieses Jahr einen zweiten RTW zu holen, umzubauen und ab nächstem Jahr unsere Region anzufahren.

Unterricht im Hof oder vor der Garage

Ferdi kommt dann zu den Übungsstunden direkt vor Ort. Den RTW parkt er im Hof oder vor der Garage. Außer einer Steckdose wird nichts weiter benötigt. Das ist besonders praktisch für Eltern. „Ich komme zum Beispiel an fixen Tagen vor Einkaufszentren. Vorausgesetzt die spielen mit und stellen mir eine Steckdose. Dann können die Eltern einkaufen gehen und das Kind hat währenddessen Schlagzeugunterricht.“ Den Schlagzeugstunden und ihren kuriosen Orten sind keine Grenzen gesetzt. „Einmal hab ich Übungsstunden vor einem Altersheim für einen 83-Jährigen gegeben. Dann habe ich einem Bestatter in der Mittagspause vor dem Krematorium Unterricht gegeben. Und einmal war ich auf einem alten Autohof mit lauter Gasflaschen und Leitungen um mich herum. Das sah dort aus, wie ein Lost Place“, erinnert sich Ferdi.

Corona-sichere Schlagzeugstunden

Auch für Corona ist der RTW bestens geeignet. „Es gibt zwei Eingänge: der Schüler steigt an der Seitentür ein und ich sitze vorne in der Fahrerkabine.“ Selbstverständlich gilt während des Unterrichts Maskenpflicht und die Schlagzeugschüler bringen ihre eigenen Drumsticks mit. Ferdi hat auch Desinfektionsmittel und FFP2-Masken im Wagen. „Und wir könne das Auto super lüften und alle Türen aufmachen.“ Und das Konzept findet Anklang – momentan hat Ferdi etwa 46  Schüler pro Woche. Die Musikstunden kosten ähnlich viel, wie in der Musikschule. „Das soll sich auch jeder noch leisten können.“ Wer jetzt Lust auf Schlagzeugstunden bekommen hat, der kann einfach mal auf der Homepage von Ferdi nachschauen.

Cynthia

Cynthia

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