Ariane aus Ludwigsfeld hat unserem Anna.FM Schlaumeier geschrieben:
Hallo Herr Oesterle, ich bin heute Morgen erschrocken, als ich auf meinem Smartphone die Silvesterbilder durchgegangen bin: soviel hab ich doch gar nicht gegessen, und trotzdem sehe ich aus, als hätte ich 10 Kilo zugenommen. Stimmt es, dass man auf Fotos immer dicker aussieht als in echt?
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Sieht man auf Fotos immer dicker aus? Nico
Ja, das stimmt! Der Grund für die verzerrte Wahrnehmung ist genau das: eine Verzerrung genannt „Tonnenförmige Verzeichnung“. Die sprichwörtlichen fünf Kilo, die die Kamera hinzufügt, ist zurückzuführen auf die Perspektive. Da spielt zum einen die Brennweite des Objektivs ne Rolle, also die Entfernung zwischen Linse und Brennpunkt. Und zum anderen die gerade schon angesprochene tonnenförmigen Verzeichnung. Das heißt nichts anderes, als dass die Kamera-Linse unter Umständen gerade Linien rund erscheinen lässt. Kennst du vielleicht aus manchen Videos mit dem sogenannten Fischaugen-Effekt.
Um den Verfettungseffekt auszugleichen, greifen Fotografen auf bestimmte Objektive zurück. Nehmen die zum Beispiel statt eines 20mm-Objektivs ein 200mm-Objektiv, wirkt das Model wesentlich runder, als es eigentlich ist. Ein tschechischer Fotograf hat mal ne Versuchsreihe mit verschiedenen Objektiven gemacht und festgestellt, dass eine Brennweite zwischen 70 und 100 Millimeter am ehesten der Realität entspricht. Wer dünn aussehen will, muss also die Brennweite runterdrehen.