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Steigende Lebensmittelpreise im Südwesten – das steckt dahinter

Beim Blick auf den Einkaufszettel müssen alle inzwischen häufiger schlucken, denn die Lebensmittelpreise steigen immer weiter. Expertin Susanne Umbach erklärt, woran das eigentlich liegt.

Lebensmittel im Schnitt drei Prozent teurer geworden

„Tatsächlich sind die Preise von vielen landwirtschaftlichen Produkten in der Vergangenheit ungewöhnlich rasant angestiegen“, so Susanne Umbach, Ernährungsexpertin bei der Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz. „Im Zeitraum von 2020 bis 2021 sind Lebensmittel im Schnitt gut drei Prozent teurer geworden.“ Besonders betroffen ist nach Angaben der Expertin Salat. Da ist der Preis um 8,5 Prozent gestiegen. Auch für Brötchen oder Brot greifen wir inzwischen tiefer in die Tasche. Da gab es eine Steigerung von 4 Prozent. Die einzelnen Produkte werden zwar nur um einige Cent-Beträge teurer, in der Summe kann das auf dem Einkaufszettel schnell einige Euro mehr ausmachen. „Das ist gerade für Menschen mit einem kleinen Portemonnaie problematisch. Die trifft diese Teuerung besonders stark, denn sie geben vergleichsweise einen großen Teil ihres Geldes für Essen aus“, analysiert Umbach.

Zahlreiche Gründe für Preisanstieg

Ursachen dafür gibt es viele: „Man denke jetzt einfach nur an gestiegene Energiekosten, aber auch schlechte Ernten durch die Klima-Kapriolen sorgen für einen Preisanstieg. Und zudem ist es so, dass Lieferengpässe Preise in die Höhe treiben. Das haben wir ja coronabedingt beobachtet“, so die Expertin. Auch die jüngsten Ereignisse werden sich in Zukunft bemerkbar machen: „Mit dem neuen Russland-Ukraine-Konflikt ist das weiterhin zu befürchten. Solche steigenden Produktionskosten schlagen sich im Grunde auch im Lebensmittelpreis wieder.“

Tipps beim Einkaufen von der Expertin

Um in Zukunft weniger Geld im Supermarkt auszugeben, rät Umbach dazu, sich Wochen- und Einkaufslisten zu machen. „Das spart nicht nur Zeit, sondern auch Geld. Wenn ich nämlich nur das kaufe, was ich wirklich in meiner Familie verbrauche, wenn weniger weggeworfen wird.“ Eine goldene Regel bleibt darüber hinaus auch weiterhin, dass nicht hungrig eingekauft werden sollte. Im Supermarkt stehen außerdem viele der teuren Lebensmittel auf Augenhöhe: „Es ist durchaus gut, ein bisschen Sport am Regal zu machen, mal nach oben zu greifen oder mal nach unten ins Regal zu greifen. Da sind eher günstigere Produkte, also No-Name-Marken“, erklärt die Ernährungsexpertin.

Saisonales und regionales Gemüse lohnt sich

Gemüse und Obst, das gerade Saison hat und aus der Region kommt, ist häufig auch billiger. Dadurch kann in der Regel noch mal Geld gespart werden. Im Gespräch mit anna.Fm verrät Umbach noch einen kleinen Geheimtipp: „Man kann sich mit Nachbarn und Freunden zusammentun. Und wenn man einen Erzeuger beispielsweise von Kartoffeln oder Äpfeln in der Nähe hat, sich einfach zusammen eine größere Menge kaufen und damit auch einen günstigeren Preis erzielen.“

So geht es auch billiger

Leckeres Essen zu bezahlbaren Preisen gibt es auch bei „Too Good To Go“. Über die App wird unverkauftes, überschüssiges Essen von Restaurants und Geschäften für wenig Geld angeboten und so vor der Tonne gerettet. Es gibt auch sogenannte „Fairteiler“ in der Region. Das sind öffentliche Orte mit Schränken oder Kühlschranken, die mit Lebensmitteln gefüllt werden. Die können kostenlos mitgenommen werden. In Weingarten (Baden) steht zum Beispiel ein „Fairteiler“ in der Bahnhofstraße. Generell ist das sogenannte „Foodsharing“ sehr beliebt. Wer zu viel Essen bei sich zu Hause hat und es weitergeben möchte, kann die Lebensmittel mit anderen teilen. Im Internet gibt es für jede Stadt Foren und Facebook-Gruppe. Alternativ kann sich jeder auch in einem eigenen kleinen Netzwerk mit Freunden, seiner Familie oder der Nachbarschaft zusammenschließen.

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