Ein gutmütiger Bauer, eine over-the-top Bösewichtin, ein tollpatschiger Muskelprotz und ein arrogantes Lama – Disney hat sich im Jahr 2000 echt aus dem Fenster gelehnt, als es um ihren 40. animinierten Spielfilm ging. Dabei war „Ein Königreich für ein Lama“ ganz anders geplant…
Ursprünglich sollte der Film ein episches Musical werden, mit Einblicken in die ungewöhnliche Welt der Inka. Dann war den Produzenten aber zu wenig Humor drin, alles wurde über den Haufen geworfen und raus kam eine Kumpel-Comedy, die auch heute noch hervorragend funktioniert.
Kuzko ist ein König / Kotzbrocken: überheblich, herrschsüchtig und Ich-bezogen. Deshalb ist es auch nicht überraschend, dass er das Haus des Bauern Pascha abreißen lassen will, um ein Schwimmbad zu bauen. Dazu kommt’s aber nicht, weil ihn seine hinterhältige Beraterin Yzma umbringen will, um selbst das Königreich beherrschen zu können.
Der Plan geht schief, Kuzko stirbt nicht am Gift, sondern wird zum Lama. Und Yzma ist sauer! Kuzko bekommt derweil Hilfe vom Bauern Pascha und beide machen sich auf die Suche nach einem Gegenmittel, dicht gefolgt von Yzma und Kronk.
Ich kann mich an keinen Disney-Trickfilm erinnern, der so viel Slapstick-Comedy und visuelle Gags bietet wie „Ein Königreich für ein Lama“. Und das ist gut so! Es schrammt manchmal sehr daran vorbei, zu albern zu werden, bekommt aber immer wieder dir Kurve. Mit nur 78 Minuten ist der Film sehr kurz, dafür aber super tight inszeniert, der flufft einfach wunderbar vor sich hin und ist von vorn bis hinten unterhaltsam.
Auch technisch ist der Film in den Animationen hervorragend, das Charakter-Design ist ungewöhnlich, aber immer passend und die deutsche Synchro launig-bissig.
Ein leider vergessener Disney-Klassiker, der jetzt auf Disney+ läuft und sicher gute Laune macht.