Man nehme einen Blitz, leite den Strom in einen zusammengeflickten toten Körper und Tadaaa! Erschaffung eines der grausigsten Wesen der Literaturgeschichte: Frankensteins Monster.
Wer sich so eine schaurige Geschichte ausgedacht hat, muss ein ganz besonderer Geist sein.
Im Film „Mary Shelley“ gehen wir gemeinsam zurück ins Jahr 1814.
Die junge Mary Godwin lebt mit ihrem Vater, einem Autor und einem leidenschaftlichen Buchhändler im viktorianischem London. Nachdem frühen Tod ihrer Mutter, einer begnadeten Schriftstellerin revolutionärer und feministischer Aufklärungsbücher, erzog der Vater sie mit viel Leidenschaft für die Welt der Bücher und der Überzeugung, Frauen müssen mehr sein als nur brave hübsche Ehefrauen, die den Mund zu halten haben.
So lässt sich die 17 Jährige auch keinerlei Ungerechtigkeiten ihrer neuen Stiefmutter gefallen, vor allem nicht, wenn es um das heimliche Schreiben von Geschichten geht. Und als die zwei Frauen einmal mehr aneinandergeraten, schickte der Vater seine sture Tochter zu einem befreundeten Schriftsteller auf’s Land, wo Mary den fünf Jahre älteren Percey Shelley kennenlernt.
… Es ist die Liebe auf den ersten Blick. Und es ist ein Skandal. Der Vater enterbt Mary, die sich fortan zwischen bitterster Armut und Verschwendungssucht mit ihrem kaum zu ertragenden Mann durch halb Europa schlägt und wirklich schreckliche Dinge erleben muss, die sie aber am Ende zu einer der bekanntesten Gruseldramen der Geschichte inspirieren: „Frankensteins Monster“.
Das Historiendrama über eine der ungewöhnlichsten Autorinnen der Welt ist ein wunderbarer Film, der ohne große laute Effektherrscherei auskommt. Allein durch zauberhafte Kostüme und perfekte Beleuchtung fühlt man sich als Zuschauer ganz oft wie in ein altes Ölgemälde entführt. Allein durch die Tragik der Story, das ständige Auf und Ab zwischen Glück und Verzweiflung, lassen die eigenen Gefühle als Zuschauer Achterbahn fahren und die junge Schauspielerin ist einem so unsäglich sympathisch, dass man wirklich mitfiebert und mitleidet.
„Mary Shelley“ ein wirklich ganz toller und besonderer Film über eine wirklich tolle starke junge Frau gibt’s zum Nachgucken in der Mediathek auf ServusTV.