Heute, den 1. November dürfen wir das Wochenende für einen Tag länger genießen als sonst, denn es ist Allerheiligen. Doch was bedeutet dieser Feiertag und warum „feiern“ wir ihn?
Seit über 1000 Jahren gibt es den christlichen Feiertag schon mit seinem festen Platz im Kirchenjahr. Allerheiligen gehört zu den ältesten katholischen Feiertagen und gedenkt zu Ehren aller Heiligen und Märtyrer im vierten Jahrhundert zurück. Dazu zählten nicht nur offiziell Heiliggesprochene, sondern alle Menschen, von deren Heiligkeit nur Gott weiß. Entstanden ist der gesetzliche Feiertag, weil es damals zu viele Heilige gab, die man an einzelnen Tagen nicht alle hätte ehren können.
Der in Baden-Württemberg, Bayern, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz und Saarland verbreitete Feiertag findet jährlich gemeinsam mit dem nicht-gesetzlichen Allerseelen-Tag statt. Die beiden Tage folgen direkt aufeinander, weil die Kirche diese im Verbund sieht. Am 2. November geht man auf den Friedhof und schmückt die Gräber der Verstorbenen. Man entzündet eine Kerze, das sogenannte Seelenlicht, die das ewige Leben nach dem Tod symbolisieren soll. Im Mittelpunkt steht dabei die Auseinandersetzung mit dem Tod naher Angehöriger. Allerseelen galt zunächst nur für die Toten der von Abt Odilo von Cluny unterstellten Klöster, später wurde es auf die ganze Kirche ausgeweitet. Allerseelen gibt es seit 998.
An Allerheiligen und Allerseelen kehrten die Menschen damals in ihre Heimatdörfer zurück und besuchten dort das Grab ihrer Eltern. Befand man sich nachts noch am Friedhof, musste man mit dem Tod rechnen. Wer die Nacht mit erzürnten Geistern überlebte, konnte angeblich alle Toten der nachfolgenden Jahre sehen.