Antriebslos und niedergeschlagen: damit hat jeder vierte Deutsche im Winter zu kämpfen. Der „Winterblues“ taucht schleichartig auf und macht vielen zu schaffen.
Ob man es glaubt oder nicht, aber das Wetter hat manchmal einen größeren Einfluss auf uns als wir denken. Vor allem die dunklen und kurzen Wintertage schlagen den meisten derzeit aufs Gemüt.
Die Winterdepression, auch „Winterblues“ oder SAD (Saisonal Abhängige Depression) genannt, gehört zu den saisonal auftretenden Störungen des Gefühlslebens. Sie beginnt meistens schon in den Herbstmonaten und zieht sich bis zum Frühling.
Ein Viertel der Bevölkerung klagt in dieser Zeit über Müdigkeit und Trauer. Weitere typische Symptome der saisonalen Depression sind Konzentrationsstörungen, Nervosität, Freudlosigkeit und Unausgeglichenheit.
Ursachen für die SAD sind zu einem großen Teil die Lichtverhältnisse im Winter. Wer sich in dieser Jahreszeit überwiegend in geschlossenen Räumen befindet, kann mit einer lichtbedingten Veränderung unserer Hormone rechnen. Sitzen wir ständig im Dunkeln, schüttet unser Gehirn das Hormon Melatonin aus, welches unseren Körper zur Ruhe bringt. Für die Produktion des Schlafhormons Melatonin wandelt der Körper das Glückshormon Seratonin um und lässt unseren Seratoninspiegel sinken. Dies hat einen Einfluss auf unsere Stimmung. Fehlt dem Gehirn das Glückshormon, versuchen wir es mit Zucker wieder auszugleichen. Wir bekommen mehr Lust auf Süßes und nehmen deswegen auch öfters im Winter an Gewicht zu.
Doch nicht jeder veränderter Gemütszustand und Antriebslosigkeit muss auf eine Winterdepression zurückführen!
Damit ihr aber nicht mehr so stark mit den oben genannten Symptomen zu kämpfen habt, zeigen wir euch, was ihr im Alltag dagegen tun könnt:
Bei einer leichten depressiven Verstimmung können Betroffene sich oft selbst wieder heraushelfen.
- Um die Produktion des Hormons Seratonin wieder zu fördern, sind längere Spaziergänge an der frischen Luft und Tageslicht wichtig. Auch ausreichend Sport sowie eine ausgewogene Ernährung steuern zur Seratoninproduktion bei.
- Damit auch euer Melatoninhaushalt wieder angekurbelt wird, empfiehlt sich eine Lichttherapielampe. Das Kunstlicht dieser Lampen soll das fehlende Sonnenlicht ersetzen. So sollen die tageslichtempfindlichen Prozesse wieder angeregt werden. Die mit UV-Strahlen herausgefilterte Lampe könnt ihr am besten morgens beim Frühstück oder tagsüber beim Fernsehen und Lesen für ungefähr 30 – 120 Minuten anwenden.
- Aufgrund des starken Lichtmangels verlieren wir auch eine Menge Vitamin D, das wir normalerweise von der Sonne aufnehmen. Deswegen sollte man so gut es geht darauf achten, genügend davon einzunehmen. Es stärkt nämlich nicht nur unsere Knochen und Muskeln, sondern wirkt sich auch positiv auf unser psychisches Wohlbefinden aus. Auch Johanniskraut kann uns bei Entspannung weiterhelfen. Bei beidem empfehlen wir euch aber davor die entsprechenden Mengen mit eurem Arzt abzusprechen.
- Außerdem sollten wir dafür sorgen, dass wir mehr Wohlfühlmomente und Entspannung in den Alltag bringen und uns mehr auf uns selbst konzentrieren. Ein Saunabesuch oder das Nachgehen der eigenen Hobbies verbessern unsere Psyche.
Bei schwerwiegenderen Verläufen, empfehlen wir euch einen Arzt aufzufinden und euch besser beraten zu lassen.