Silvia aus Munderkingen hat unserem anna.FM Schlaumeier geschrieben: Hallo Marcus, gerade haben meine Jungs ihre Jahreszeugnisse nach Hause gebracht- Gott sei Dank, keine 5er oder 6er dabei! Da sind wir zufrieden. Aber woher kommt eigentlich unser Notensystem mit Note 1 bis 6?
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Woher kommt das Notensystem mit Note 1 bis 6? Nico
Völlig berechtigte Frage, denn wir stehen damit so ein bisschen alleine da. In unseren Nachbarländern ist das teilweise völlig anders geregelt.
In Dänemark zum Beispiel gibt es eine Sieben-Stufen-Skala mit Noten von -3 bis 12, in Finnland werden Punkte von 4 bis 10 vergeben, von den Franzosen wird eine Skala von 20 Punkten benutzt und in Bulgarien und der Schweiz gibt es ebenfalls die Noten 1 bis 6 wie bei uns, da ist aber 6 das Beste und 1 das Schlechteste.
Das Notensystem wurde maßgeblich durch den Orden der Jesuiten geprägt. Schule und Bildung, das war mal Sache der Kirche. Die Jesuiten hatten das Klassensystem eingeführt und wer eine Klasse weiter wollte, der musste am Ende des Jahres eine Prüfung ablegen. Dafür wurde man von den Lehrern bewertet und zwar mit Hilfe eines damals fünfstufigen Notensystems.
Erst 1938 wurde in ganz Deutschland die Note 6, also ungenügend, eingeführt. Hatte einen relativ einfach zu verstehenden Grund: die Lehrer hatten damals vermutlich zu viele dreien vergeben. Bei einem fünfstufigen Notensystem haben die Lehrkräfte damals vermutlich zu sehr in die Mitte tendiert, um niemanden zu gut oder zu schlecht zu bewerten. Das konnte mit der Einführung der Sechs schlussendlich verhindert werden.